Photo: Cheong Kin Man
Es ist nur ein Spiel, es ist nicht ernst gemeint. Es ist nur ein Versuch. Spielen ist für Kinder. Es ist nur Spass. Spielen passt anscheinend in der Pause und der Freizeit sehr gut. Ich erinnere mich immer noch daran, als ich mich unermüdlich ohne Hemmung bewegte und sprang, zeichnete und Objekten sammelte. Ohne Filter, einfach losgelegt. Es war sehr inspirieren, mit Freunde sich neue Spiele auszudenken oder immer wieder die Regel zu verändern. Irgendwann schien es mir nicht mehr produktiv genug zu sein. Ich lehnte alle Synonyme von Spiel ab und machte nur ernste Sachen. Ich wurde selektiver, kompetitiver und anspruchsvoller. Ich baute mir langsam meine Welt auf und versuchte es zu schützen. Abitur, Diplom, Prüfungen, Arbeit, Wettbewerbe und immer mehr Ziele aus der Vergangenheit steuerten meinen Weg zu. Veränderungen störten mich. Ich war nicht mehr bereit für Überraschungen. Dazu brauchte ich ein Publikum und ein Stadium um mich dabei zu bestätigen, was relevantes gemacht zu haben.
Zurzeit bin ich sehr interessiert an diese Tätigkeiten, die anscheinen nicht relevant genug sind, wie u.a. schlafen, feiern, Freunde treffen, zuhören, kochen, me-time, eine Pause nehmen und über-alles Spielen. Ich glaube daran, dass ein spielerischer Zustand uns bei gemeinsamen Prozessen helfen kann, offener für Veränderungen zu bleiben.
„The potential experience you can have with any object or situation isn't about what it'll give you without much effort on your part, but by your own capacity for working with it, trating it as a playable item on its own terms... Really, we should try to think of everything around us as playable – capable of being enjoyed in novel and interesting ways, within the confines of its natural constraints. Play, this viewpoint says, is an attitude we can apply to literally anything.“ Paul Pethick: Power of Play, how play and its games shape life, Lyme Regis 2021, S.30
Während der Arbeitspause im Görlitzer Park haben wir eine modifizierte Version von Pictionary gespielt. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf, die sich Begriffen über ein bestimmtes Thema durch Mimic und Zeichnungen gegenseitig erklären. Das Thema war: Werkzeuge, um das Ende der Welt zu Verschieben. Es werden Wörter in Papierschnitzeln geschrieben und in einem Hut gesammelt. Jedes Team bekommt eine Minute, um auf ein Papier mit Quadrate zu gezeichnet und viele Begriffe wie möglich zu raten. Dann ist das andere Team dran. Um mehr Punkte zu bekommen, sind Metaphern sehr wichtig. Sodass Zusammenhängen in den Köpfen der andere Spiele entstehen können. Zu welchen Bilder, Verknüpfungen und Ideen, wird uns dieser offener Zustand bringen? Das Spiel geht weiter.
„There are at least two kinds of games. One could be called finite, the other infinite. A finite game is played for the purpose of winning, an infinite game for the purpose of continuing the play.“ James Carse, Finite and Infinite Games.
Marcos García Pérez
Photos: Johanna Reichhart
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